Mitte Dezember berichtet die New York Times, das nach Auswertung bisher geheimer Pentagon-Dokumente die offiziell zugegebenen Zahlen von versehentlich getöteten 1417 Zivilisten in Syrien und im Irak sowie 188 in Afghanistan deutlich untertrieben seien. Die Zahl der Fehlidentifizierungen, die häufig zur Tötung von Zivilisten führen, soll deutlich höher liegen, als vom Pentagon offiziell zugegeben. Dies liege auch daran, dass Kämpfer und Terroristen die Methode der Identifizierung z.B. über Handyortung unterlaufen würden. Die Nichtregierungsorganisation Airwars wirft den Vereinigten Staaten vor, dass im sogenannten Krieg gegen den Terror seit 2001 mindestens 22.000 Zivilisten bei US-Luftangriffen getötet worden sind.
Hier Medienberichte dazu: Wohl mehr zivile Opfer bei US-Drohnenangriffen , Tagesschau, 19.12.21
Die Mär vom präzisen Töten , Neues Deutschland, 19.12.21
In Deutschland geht die Diskussion um die Bewaffnung von Bundeswehrdrohnen weiter. Die neue Regierung hat im Koalitionsvertrag die Bewaffnung vereinbart. Doch nun regt sich an der Parteibasis Widerstand. Auf dem SPD-Parteitag am 11.12.21 wurde gegen den Widerstand der Parteispitze ein Antrag „“Keine bewaffneten Drohnen für die Bundeswehr!“ eingebracht. Dieser wurde zunächst an den Parteivorstand überwiesen. Noch ist offen, ob sich dieser einfach über die Stimmung an der Basis hinwegsetzen kann. Streit um Drohnen im Anflug , Süddeutsche Zeitung, 12.12.21
Auch bei den Grünen wird wohl beim Parteitag Anfang 2022 noch einmal über die Drohenbewaffnung diskutiert. Die Meldung der New York Times nährt die Zweifel der Kritiker, das Kampfdrohnen bei der Bundeswehr nur zum Schutz der Soldaten eingesetzt werden .