Am 22. Juni jährt sich zum 80. Mal der Überfall der deutschen Nazi-Wehrmacht auf die damalige Sowjetunion. Damit begann 1941 ein Vernichtungsfeldzug ohne Gleichen, dem über 26 Millionen Sowjetbürger*innen zum Opfer fielen, davon mehr als die Hälfte Zivilist*innen. Es kam zur gezielten Tötung von Jüd*innen, Sinti und Roma und kommunistischen Funktionär*innen, zahlreichen Massakern fielen Zigtausende von Zivilist*innen zum Opfer. Durch die Ausplünderung des Landes kam es zu Hungersnöten, in deren Folge weitere Millionen Menschen starben. Über 3 Millionen sowjetische Kriegsgefangene wurden ermordet oder starben durch die Umstände ihrer Haft. Die Nazis hatten das Ziel der Vernichtung der „Slawischen Untermenschen“ vorgegeben und Wehrmacht, SS und Polizeitruppen setzten es erbarmungslos um. Vor allem die westlichen Teile der Sowjetunion, die Baltischen Staaten, die Ukraine und Weißrussland litten unter der deutschen Mordmaschinerie, Russland verlor Millionen Menschen, unter anderem durch die Hungerblockade von Leningrad.
Unabhängig von aller Kritik an der Innenpolitik Russlands und Weißrusslands verpflichtet uns die Erinnerung an das, was den Menschen dort vor 80 Jahren angetan wurde, heute dazu, für eine Friedens- und Entspannungspolitik gegenüber Russland und Weißrussland einzutreten. Eine friedliche Entwicklung in Europa ist nur mit Russland und nicht gegen diese Nuklearmacht möglich. Und auch für die Ukraine und Weißrussland ist eine demokratische Zukunft nur in einem Europa des Friedens und der Entspannung denkbar.
Hier der ganze Aufruf der DFG-VK NRW zum 22. Juni 21
Zu einer Politik der Entspannung gehört auch, der anderen Seite zuzuhören, auch wenn man nicht gleicher Meinung ist. In diesem Zusammenhang ist der folgende Gastbeitrag von Wladimir Putin in der Zeitschrift „Die Zeit“ vom 22. Juni 21 vom von Interesse: https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-06/ueberfall-auf-die-sowjetunion-1941-europa-russland-geschichte-wladimir-putin/komplettansicht
19. Juni, Köln: Überregionale Demonstration“
„Gemeinsame Sicherheit statt Konfrontation – Abrüstung und Entspannung jetzt!„
Im Rahmen der bundesweiten Aktionstage „Abrüsten statt Aufrüsten“ und aus Anlass des Jahrestages des Überfalls auf die UdSSR:
Start: Barbarossaplatz, 14 Uhr, Demo zum Friesenplatz mit Tafeln der Erinnerung, Kundgebung und Kulturprogrammm
Wir wandeln den Friesenplatz in Friedensplatz um mit Musik von HopStopBanda und Reden von:
•••••Ulrich Schneider (Generalsekretär der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer – FIR)
•••••Michael Müller (Vorsitzender der Naturfreunde, Staatssekretär a. D.)
•••••Angelika Claußen (Vorsitzende der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW)
•••••Witich Roßmann (Vorsitzender des DGB Köln)
Hier die Auftaktkundgung mit Ulrich Schneider (FIR) (auf youtube)
Hier die Abschlusskundgebung mit Michael Müller (Abrüsten statt aufrüsten), Witich Roßmann (DGB) und Angelika Claußen (IPPNW)
Hier der Flyer zur Demo….
Der andere deutsche Völkermord
Dienstag, 15. Juni 2021, 19:00 Uhr
80 Jahre nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion:
Referat und Diskussion mit Hannes Heer, Hamburg
Düsseldorf, ZAKK, Fichtenstr. 40 (Halle oder Biergarten)
Hier der Video-Mitschnitt auf facebook: https://www.facebook.com/735028950/videos/10158485554778951/
Hier der Einladungsflyer
Weiter Veranstaltungen zum 22. Juni 21 in NRW:
Bonn: Di. 22.6., Zentrale Gedenkveranstaltung für Bonn zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion, 18-19 Uhr, vor dem Alten Rathaus, Redner*innen: Katja Dörner (OBin Bonn), Prof. Dr. Martin Aust (Universität Bonn), Jelena Krusch (Deutsch-Russisches Jugendparlament Bonn-Kaliningrad), VA: Beuler Friedensgruppe, Gegen vergessen – Für Demokratie, Deutsch-Russisches Jugendparlament Bonn-Kalingrad,
Dortmund: Di. 22.6., „80 Jahre nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion“, 17 Uhr, Gedenkstein an der Westfalenhalle, VA: Förderverein Gedenkstätte Steinwache/Internationales Rombergparkkomitee, VVN-BdA, Dortmunder Friedensforum, Historische Verein Ar.kod.M e.V. (Allrussische Kriegsopferdaten-Memorial)
Essen: Sa, 19.6., „80 Jahre nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion“, 14 Uhr, an der Marktkirche Essen mit anschließendem Gedenkgang zur Mahn-/Gedenkstätte, Gerlingstr., VA: VVN-BdA Essen, Essen stellt sich quer, Die Linke Essen, Essener Friedensforum
Herten: Di. 22.6., „Die sowjetischen Zwangsarbeiter mahnen uns“, 17-18 Uhr, Kommunalfriedhof Herten-Langenbochum , VA: pax christi und VVN-BdA
Münster: Mo. 21.6., „Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion – Perspektivenwechsel zu Weltkrieg und Kolonialismus notwendig!“, Demonstration mit Kundgebung, 16 Uhr , Traindenkmal Ludgeriplatz/Promeneade, VA: FriKo Münster, DFG-VK Münster, Arbeitskreis Afrika, pax christi, VVN-BdA Münster
Infos und Videos unter https://muenstertube.wordpress.com/
Di. 22.6., „Russland – Wege zum Frieden“, Vortrag und Diskussion „Russland – Wege zum Frieden“ mit Eugen Drewermann (Theologe, Paderborn), 19 Uhr, Liebfrauen-Überwasserkirche, Überwasserkirchplatz. 4, (vorab 17 Uhr: Besuch des ehem. russischen Strafgefangenenlagers in Hiltrup), VA: Pax Christi Münster
Witten: Di. 22.6., „80.Jahrestag des Überfalls der Wehrmacht auf die Sowjetunion – Für Frieden und Entspannung!“, Gedenken an den Gräbern getöteter Kriegsgefangener und Zwangsverschleppter, 17:30 Uhr, Friedhof Witten-Annen, Diesterweg Str., VA: Wittener Friedensforum, Freundeskreis Witten-Kursk, DFG-VK Witten-Hagen
Video von der Veranstaltung unter https://witten-hagen.dfg-vk.de/