Eine Online-Veranstaltung DFG-VK OWL in Zusammenarbeit mit dem Alois-Stoff-Bildungswerk der DFG-VK NRW, mit Claudia Haydt von der Informationsstelle Militarisierung e.V.
Nach 20 Jahren Besatzung verließ die NATO mit ihren Verbündeten im August 2021 Afghanistan, darunter die Bundeswehr. Der Abzug endete mit der Machtübernahme durch die Taliban. Selbst die Militärs sprechen von einem Desaster.
Doch wie ist der Bundeswehreinsatz dort aus friedenspolitischer Sicht im Detail zu analysieren und zu bewerten? Und welche Lehren sind zu ziehen? Auf einer Online-Veranstaltung der Regionalgruppe Ostwestfalen-Lippe (OWL) der DFG-VK am 10.11.21 nahm die Referentin Claudia Haydt von der Informationsstelle Militarisierung e.V. (Tübingen, www.imi-online.de/) dazu Stellung:
Unter anderem ging es um diese Fragen:
• Was waren die Motive für die Intervention in Afghanistan 2001, welche wirtschaftlichen Hintergründe (Pipelineprojekte, Rohstoffe) gab es und welche Rolle spielte die geostrategische Lage?
• Welche Ziele wurden von der Politik und den Militärs verfolgt und welche Wirkungen hatte das auf das „goldene Jahrzehnt“ der Rüstungsindustrie?
• Was gab es für „softe“ Begründungen für den Kriegseinsatz (Stärkung von Frauenrechte, bewaffneter Entwicklungshilfesatz, Staatsaufbau und Demokratie, Sicherheit für die Zivilbevölkerung) und wie sah die Wirklichkeit aus?
• Warum wurde der Kriegseinsatz nicht früher beendet?
• Welche „Lehren“ ziehen die Militärs und wie wird das Scheitern als Begründung für eine weitere und umfassendere europäische Aufrüstung genutzt?
Zum Video-Vortrag gibt es die Zusammenfassung der Präsentationsfolien als Handout als PDF.
Korrektur-Hinweis: Bei Minute 31 wird eine falsche Jahreszahl eingeblendet: Die Situation vor dem NATO-Angriff 1991. Richtig ist 2001.