
Nach einer Woche ist die FriedensFahrradtour NRW 22 am 6. August in Enschede (NL) zu Ende gegangen. Die Radler:innen legten über 400 km quer durch NRW und die angrenzenden Niederlande zurück, um gegen den Krieg in der Ukraine und gegen die aktuell gestiegene Atomkriegsgefahr zu demonstrieren. Dabei wurden sie von lokalen Friedensgruppen und in Düren und Aachen auch von den Bürgermeister:innen begrüßt.

Ukraine-Krieg
Mit einen Straßentheaterstück regte die Gruppe aus mehr als 20 Friedensradler:innen zum Nachdenken über Wege zur Beendigung des blutigen Krieges in der Ukraine an. Dabei kam es bei den Aufführungen in in Mönchengladbach, Uedem und Bocholt zu angeregten Diskussionen mit Passanten. In einem Redebeitrag wurde an die Opfer des Krieges erinnert und eine sofortige Einstellung der Kämpfe gefordert. Dabei stünden – neben Russland – gerade auch die NATO-Staaten in der Verantwortung, nicht durch immer neue Waffenlieferungen den Krieg zu verlängern, sondern auf Verhandlungen über einen Waffenstillstand und über eine Lösung des Konflikts hinzuwirken. (Redebeitrag zum Ukrainekrieg als PDF) Video des Theaterstücks (youtube)

Atomwaffen
Am deutschen Atombomberstandort Nörvenich, am niederländischen Atombomben-Stützpunkt Volkel und am Hiroshima-Gedenktag in Enschede verwiesen die Aktivisten mit Großbuchstaben auf die Botschaft in diesen Tagen: „Hiroshima mahnt“. In Redebeiträgen wurde auf die Bedrohungg durch die Atomwaffen gerade in der aktuellen Situation verwiesen und gegen neue Atombomben und Trägerflugzeuge auch für die Bundeswehr protestiert.
Verbrechen


Auch auf den Spuren der Vergangenheit war die Gruppe unterwegs: im belgischen Grenzgebiet zu Aachen besuchten sie Orte der Erinnerung an Kriegsverbrechen, die deutsche Truppen zu Beginn des I. Weltkrieg hier an der Zivilbevölkerung verübt haben. Im niederländischen Ysselsteyn waren die Radlr:innen geradezu erschlagen vom Anblick von 32.000 Grabkreuzen für tote deutsche Soldaten, die beim Versuch, die Befreiung der Niederlande durch die Alliierten 1944/45 zu verhindern, noch von den Nazi-Befehlshabern geopfert wurden. Die in deutschem Namen in den beiden großen Kriegen begangenen Verbrechen begründet heute die Verantwortung unseres Landes, auch im Ukrainekrieg für ein rasches Ende des Tötens einzutreten.
Es war eine rundum gelungene Tour mit politischer Aktion aber auch Fahrten durch wunderschöne Landschaften, nettem Beisammensein in der Gruppe und vielen Eindrücken, die noch lange nachhängen. Im nächsten Jahr steht die 10. FriedenFahrradtour NRW an!
Fotos:
Medienberichte:
„Friedensradtour führt durchs Grenzgebiet“ (PDF), 25.7.22
„Friedensradtour macht Halt in Mönchengladbach“, Rheinische Post, 28.7.22
„Erinnerung und Mahnung beim Stopp der FriedensFahrradtour NRW 2022 in Düren“, Stadt Düren, 2.8.22
„Friedensaktivisten machen Station in Rheydt“, Bürgerzeitung Mönchengladbach, 8.8.22
„Friedensfahnen am Rheydter Marktplatz„, Mönchengladbacher Nachrichten, 3.8.22
„Fietstocht voor de vrede doet vliegbasis Volkel aan uit protest tegen kernwapens“, Brabants Dagblad, 2.8.22
„Duitse actievoerders demonstreren opnieuw bij vliegbasis Volkel tegen kernwapens“, dtvnieuws, 3.8.22 (Video)
„Friedensfahrradtour in Uedem“ (PDF), Niederrhein Nachrichten, 6.8.22