In der Woche, in der mit dem Angriff ukrainischer Truppen auf die russische Region Kursk der Ukrainekrieg eine neue Eskalation erlebt, waren wir mit dem Fahrrad für Frieden und Entspannungspolitik auf der Straße. Am 3. August starteten wir in Remscheid die diesjährige FriedensFahrradtour NRW. Am Hauptbahnhof begrüßte die LINKE Remscheid die Friedensradlerinnen mt Kaffee und Kuchen. Dann ging es zum Panzerkettenhersteller KNDS, wo Landesgeschäftsführer Joachim Schramm auf die Geschichte des Deutschen Panzerbauer Krauss-Maffei hinwies, der schon für die Hitler-Wehrmacht produzierte und heute mit dem französischen Hersteller Nexter unter dem Namen KNDS zusammengeht, um auf dem internationalen Markt der besser aufgestellt zu sein. Auch er zählt zu den Gewinnern der angespannten Lage seit dem Beginn des Ukrainekrieges. Weiter führte die Tour nach Wuppertal Ronsdorf, wo Mitglieder und Freunde des Wuppertaler Friedensforums die Gruppe im Stadtgarten an den dortigen Friedens-Mahnmalen empfing. Hier gab es Redebeiträge und Musik. Nach einem Vorbereitungstag in der Wuppertaler Jugendherberge führte die Tour am 5.8. weiter nach Haan und Düsseldorf. In Düsseldorf konfrontierten die Friedensradler:innen die Passanten mit einer Performance, die das Ergebnis der Rufe nach Kriegstüchtigkeit darstellte: Der Sarg des jungen deutschen Soldaten, der an der kommenden Kriegsfront gefallen ist. Der Theologe und Friedensaktivist Peter Bürger prangerte die Politik der deutschen Regierung an, die auf Kriegskurs eingestellt sei und kritisierte den größten deutschen Rüstungshersteller Rheinmetall, dessen Konzernzentrale in Düsseldorf steht, für seine blühenden Geschäfte mit dem Tod.
Im Remscheider Generalanzeiger gab es einen Bericht über unseren Protest vor der Panzerkettenfabrik.
In Wuppertal-Ronsdorf gab es einen Bericht im Ronsdorfer Sonntagsblatt
und in der Ronsdorfer Wochenschau (PDF)
Auch die Rheinische Post berichtete (PDF)
Mehr Fotos von den beiden ersten Etappen gibt es hier bei r-mediabase
Am Dienstag war die Gruppe zu Gast im Friedensdorf Oberhausen. Dort werden Kinder aus ehemaligen Kriegsgebieten wie Afghanistan oder Angola Behandlungen ermöglicht, die in ihrer Heimat nicht durchfürbar sind. Abends führten das Friedensdorf und die FI Oberhausen in der Innenstadt eine Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima durch, an der sich die Friedensradler:innen beteiligten.
Am Mittwoch ging es dann nach Weeze, wo auf dem Gelände des ehemaligen britischen Militärflughafens der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall ein Werk zur Produktion von Rumpfteilen des US-amerikanischen Atombombers F-35 baut. „Keine Atombomberproduktion in Weeze“ lautete die Forderung der Friedensradler:innen. Direkt neben der Startbahn des heutigen Flughafen Weeze, wo Tag für Tag Touristen in den sonnigen Süden starten, sollen bald Bestandteile eines Atombombers hergestellt werden, der Tod und Verderben über die Menschen bringen kann!
Auch über die Aktion in Weeze berichtete die Zeitung.
Mit Aktionen in Ahaus und Enschede ging am Freitag und Samstag die FriedensFahrradtour NRW 24 zu ende. In Ahaus empfing uns die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“. Gemeinsam protestierten wir gegen die geplanten Atommüll-Transporte von Jülich nach Ahaus und verwiesen auf die Überschneidungen von ziviler und militärischer Nutzung der Atomkraft und der jeweiligen Gefahren. Dargestellt wurde auch, dass der Forschungsreaktor Garching nach wie vor hochangereichertes Uran herstelle, das für den Bau von Atomwaffen geeignet sei.
Am Abend des gleichen Tages, dem 9. August, veranstalteten wir dann gemeinsam mit unseren niederländischen Freunden auf dem Oulde Markt in Enschede eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des 2. Atombombenabwurfs auf Nagasaki. Auch hier galt der Protest wieder der geplanten Stationierung us-amerikanischer Atomraketen in Deutschland.
Am Samstag kamen denn Friedensaktivist:innen aus Dülmen und Nottuln nach Enschede um sich mit den Friedensradler:innen und den Aktivist:innen von „Enschede voor Vrede“ über die Friedensarbeit in Deutschland und den Niederlanden auszutauschen. Ähnliche Probleme wurden deutlich: Die jeweilige Regierung setzt auf Aufrüstung und Konfronationpolitik, die Bevölkerung sieht das zwar durchaus kritisch ist aber nicht zur Teilnahme an Aktionen bereit. Die Aktivist:innen tauschten Ideen für Aktionen aus und verabredeten, im nächsten Jahr einen solchen Austausch zu wiederholen.
Auch wenn krankheitsbeding in diesem Jahre einige Aktiviten nicht teilnehmen konnten, erregten die Friedensradler:innen Aufmerksamkeit und stießen auf positive Resonanz. Alle Aktionen konnten stattfinden und wurde teilweise auch in den Medien dargestellt. Auch wenn dies häufig mit einem eher negativen Ton geschah, wurde so die Tour einer breiten Öffentlichkeit bekannt.