
Die Empörung in den Medien über die Abhörung der vier deutschen Luftwaffenoffiziere verdeckt den eigentlichen Skandal: Die Überlegungen, wie deutsche Soldaten die Bedienung der Taurus-Marschflugkörper übernehmen könnten. Die Ärzteorganisation IPPNW schreibt dazu: „Der „Taurus“ hat eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern, mit der er tief in russisches Gebiet bis nach Moskau eindringen kann. In dem Leak geht es um konkrete Überlegungen von Bundeswehroffizieren, ob und wie die Krim-Brücke zerstört werden kann. Und es geht um die Verschleierung der Beteiligung deutscher Soldaten, falls es zur „Taurus“-Lieferung kommen sollte. Angriffe mit westlichen Waffen auf russisches Kerngebiet bedeuten das Risiko, dass die NATO in dem Konflikt Kriegspartei wird. Es gibt also gute Gründe für Bundeskanzler Olaf Scholz, bei seiner klaren Ablehnung zu bleiben, „Taurus“ an die Ukraine zu liefern.“
Bei der Abhöraktion wurde außerdem bestätigt, was schon länger vermutet wurde. britische und us-amerikanische Soldaten sind längst in der Ukraine, um spezielle Aufgaben zu übernehmen. Welche Gefahr davon ausgeht beschreibt die IPPNW: „Der ehemalige CIA-Analyst George Beebe und der Eurasien-Experte Anatol Lieven weisen darauf hin, dass russische Hardliner inzwischen öffentlich die Frage stellen, wie lange Putin die massive Aufrüstung der Ukraine durch die NATO tolerieren wird, ohne direkte Vergeltungsmaßnahmen gegen NATO-Länder zu ergreifen.“
Im ARD-Deutschlandtrend vom 7.3. sprachen sich 61% der Befragten gegen die Tauruslieferung aus. All diejenigen, die in unserem Land auf die Freigabe der Taurus-Marschflugkörper drängen, nehmen das Risiko der Eskalation des Krieges sehenden Auges in Kauf. Lassen wir sie nicht durchkommen!
Hier der ganze Text der IPPNW Presseerklärung.
Und hier eine Stellungnahme der DFG-VK Köln.