Einen Tag nach dem offiziellen Red Hand Day waren wir am 13.2. in Düsseldorf vor der Landesgeschäftsstelle der Grünen NRW aktiv. Mit einer Mahnwache machten wir auf das Schicksal von Kindersoldaten in der Welt aufmerksam und protestierten konkret gegen die Rekrutierung Minderjähriger durch die Bundeswehr. Mit dabei Aktive aus DFG-VK Gruppen, aus der LandesschülerInnenvertretung und von pax christi Essen.
Joachim Schramm, Landesgeschäftsführer der DFG-VK NRW, begründete in seiner Rede de Notwendigkeit, die Rekrutierung von Minderjährigen zu stoppen, auch gerade vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges.
Die Grünen sind in zweierlei Hinsicht in diese Praxis involviert: Auf Bundesebene sind sie dafüür mitverantwortlich, dass die Versprechung aus dem Koalitionsvertrag „Ausbildung und Dienst an der Waffe bleiben volljährigen Soldatinnen und Soldaten vorbehalten“ bis heute nicht umgesetzt wurde. Auf Landesebene stehen sie hinter der Kooperationsvereinbarung zwichen Schulministerium und Bundeswehr, der mit dazu beiträgt, dass die Bundeswehr an und im Umfeld von Schulen schon Minderjährige auf den Dienst in der Armee anspricht. Unserer Anfrage nach einem Gespräch mit einer/m Vertreter/in der Partei wurde nicht entsprochen. Daher übergaben wir einen Brief mit unserem Anliegen und erhielten die Zusage, man werde uns antworten. Wir sind gespannt.
Die WDR-Lokalzeit berichtet kurz über die Aktion (ab Min 4:23)
Die Bundeswehr hat im vergangenen Jahr 1.773 minderjährige Soldatinnen eingestellt, ein starker Anstieg um 43 Prozent gegenüber 2021 (1.239). Darunter waren 327 Mädchen im Alter von 17 Jahren. Fast jeder zehnte neu eingestellte Soldat*in war 2022 minderjährig. Damit verstößt die deutsche Armee erneut gegen die Vorgaben der UN-Kinderschutzkonvention. Erst kürzlich hat der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes Deutschland wegen der andauernden Rekrutierung Minderjähriger scharf kritisiert. (Mehr unter https://dfg-vk.de/minderjaehrige-in-der-bundeswehr-armutszeugnis-fuer-die-bundesregierung/)
Der Krieg in der Ukraine hat uns allen deutlich vor Augen geführt, wozu Soldat:innen bereit sein müssen: Andere Menschen zu töten und auch getötet zu werden. Soldat:in zu werden ist eine ernste ethische Entscheidung, die sorgfältig vor dem Hintergrund aller wichtigen Informationen getroffen werden muss. Dazu wird fast überall auf der Welt vorausgesetzt, dass die Bewerber:innen volljährig sein müssen. Auch für Deutschland fordern wir das!
Hier unser Flyer zur Aktion…..
Mehr auch in einem Interview des DFG-VK Landesgeschäftsführers Joachim Schramm in der „Jungen Welt“: „Bei der Berufswahl hat die Bundeswehr nicht mitzureden“