Die NATO ist das mächtigste Militärbündnis der Welt, über 50 % der Militärausgaben der Welt entfallen auf den Nordatlantik-Pakt. Nach Auflösung des Warschauer Paktes entwickelte sich die NATO immer mehr zur selbsternannten Weltpolizei, die mit und ohne UNO-Mandat in Konflikte eingriff und die wirtschaftlichen und strategischen Interessen ihrer Mitgliedsstaaten militärisch umzusetzen versuchte. Durch die NATO-Osterweiterung ist eine neue Konfrontationslinie gegenüber der Atommacht Russland entstanden. Die NATO bringt ihren Mitgliedsstaaten keine Sicherheit sondern ist verantwortlich für eine Zunahme von Konflikten, neuen Konfrontationen und einem zunehmenden Wettrüsten.
Auch die EU, von vielen als eine Friedensprojekt herbeigesehnt, ist auf dem Weg der Militarisierung. Durch den vollzogenen Brexit fällt Großbritannien als bisheriger Bremser einer Militarisierung weg. Folgerichtig wurden Ende 2017 mit „PESCO“ , der „Ständigen strukturierten Zusammenarbeit“ die Weichen gestellt für militärische Entscheidungen durch Gruppen von EU-Staaten, also der Abschied vom bisherigen Konsensprinzip. Seit dem Herbst 2018 sprechen der fanzösische Präsident Macron und Bundeskanzlerin Merkel offen von einer EU-Armee. Diese Militarisierung der EU ist nicht als Alternative zur NATO zu sehen sondern als eine Ergänzung, in deren Rahmen die EU-Staaten in ihren speziellen Einflusszonen militärisch handeln wollen.