
Zivile Konfliktbearbeitung meint die Einflussnahme auf Konflikte mit zivilen, diplomatischen, rechtsstaatlichen oder gewaltfreien Mitteln zum Zwecke der Vermeidung von Krieg und Bürgerkrieg.Konflikte wird es immer geben, aber sie müssen nicht notwendigerweise zu Krieg führen. Konflikte lassen sich bearbeiten, aushalten oder lösen. Es gibt viele Anzeichen zur frühzeitigen Erkennung von kriegsträchtigen Konflikten.Die Instrumente der Zivilen Konfliktbearbeitung unterscheiden sich unter anderem nach ihrer Aufgabenstellung:
Wenn möglich, sollen Konflikte im Vorfeld, also präventiv, eingegrenzt werden.
Methoden: Präventive Diplomatie, Beobachtung und Frühwarnung bei Konfliktereignissen zur Gewalteinschränkung, Vermittlung, Bildung von Pufferzonen, Begleitung von bedrohten Personen oder Organisationen.
Ist ein Konflikt bereits eskaliert, geht es um die Senkung des Gewaltniveaus, die Deeskalation.
Methoden: Vermittlung und Mediation, Vereinbarung und Überwachung von Waffenstillständen, Sanktionen als Druckmittel oder – im Gegenteil – als positive Hilfsangebote für den Fall einer Einigung.
Anschließend geht es um die Nachsorge, die Schaffung von Voraussetzungen zur zivilen Konfliktaustragung und Versöhnung in der Gesellschaft.
Methoden: Aufbau zivilgesellschaftlicher Netzwerke und Strukturen, wirtschaftliche und andere Aufbauhilfe, Flüchtlingshilfe, Trainings in Gewaltfreiheit, Prozesse der Begegnung und Versöhnung, Wahl- und Menschenrechtsbeobachtung.
Ziel aller Maßnahmen ist es, das Gespräch und die Verhandlung zwischen den Konfliktparteien wieder möglich zu machen. Dies gilt sowohl für die Ebene der Führungsschicht der Konfliktparteien als auch für die einfachen Menschen beider Lager.