Das Verwaltungsgericht hat der Klage des Klever Friedensaktivisten und Künstlers Wilfried Porwol stattgegeben. Er hatte sich dagegen gewandt, die Kosten für die Beseitigung seiner Aktionskunst an dem berüchtigten Kalkarer Nazi-Kriegerdenkmal zu zahlen. Die Stadt Kalkar wollte lieber das Nazi-Denkmal (mit Hitler-Zitat auf der Rückseite) wieder in den unrühmlichen Originalzustand versetzen, als die künstlerische Verfremdung des Steinklotzes zu ertragen. Das Gericht urteilte jetzt, die Stadt hätte dem Aktivisten die Gelegenheit geben müssen, die Farbe selbst zu entfernen. Da sie dies unterlassen habe, bleibt sie auf den Kosten sitzen.

Dass die Stadt Kalkar in Zeiten breiter gesellschaftlicher Gegenwehr gegen Rechtstendenzen nicht die Größe hat, ihr Fehlverhalten einzugestehen und den Steinklotz endlich abzureissen, wird immer unbegreiflicher. Er verherrlicht bald 80 Jahre nach Kriegsende den Militarismus und die Nazizeit. Wann sehen die Stadtoberen das endlich ein?
Hier ein Bericht in der Lokalzeit Duisburg über Wilfried Porwols Erfolg vor Gericht:
Auch die NRZ berichtete: Kalkarer Bürgermeisterin ist irritiert über Gerichtsurteil, 7.2.22
ebenso die Rheinische Post: Porwol im Recht – wie reagiert die Stadt Kalkar?, 8.2.22